In unserem Splitblog setzen wir uns heute mit einem sehr aktuellen und vieldiskutierten Thema auseinander, nämlich der Angst vor künstlicher Intelligenz (KI). Ein Themenvorschlag von unserem Entwickler Sören, der bei uns dafür sorgt, dass Splitbot auch mit E-Mails umgehen kann.
Wo fängt man am besten an, wenn es um ein so sensibles Thema geht? Vielleicht mit der Angst selbst. Angst warnt uns vor Gefahren und hilft uns, schnelle Entscheidungen zu treffen. Insofern ist sie überaus wichtig und nützlich für das Überleben der menschlichen Spezies.
Auch, wenn uns Unbekanntes begegnet, reagieren wir häufig mit Angst. Ein Reflex, der eben auch dazu dient, schnell zu handeln und beispielsweise zu fliehen. Nimmt unsere Angst allerdings überhand, kann sie das tägliche Leben schwer beeinträchtigen. Darum lohnt es sich, die Dinge, die uns Angst machen, näher zu betrachten und ihnen so den Schrecken zu nehmen.
Das Bild, das in der Vorstellung vieler Menschen von künstlicher Intelligenz existiert, ist – zugegebenermaßen – ein sehr bedrohliches. Dieses Bild ist häufig von alten Science Fiction Klassikern geprägt und deutlich überzeichnet. Auch die Medien tragen mit einer häufig sehr einseitigen und negativen Berichterstattung ihren Teil dazu bei. Die Bevölkerung konsumiert Medien, um vor drohenden Gefahren gewarnt zu sein – kein Wunder also, dass Schlagzeilen häufig eben auf unsere Ängste abzielen. Schaut man sich jedoch nicht nur die reißerischen Schlagzeilen an, sondern liest auch die zugehörigen Artikel, zeigt sich oft ein völlig anderes Bild.
Um uns dem Thema weiter zu näheren, gibt es noch einen wichtigen Punkt zu klären. Nämlich den Begriff “Intelligenz”. Das Wort leitet sich vom lateinischen “intellegere” ab und bedeutet “erkennen”, „verstehen“ oder “einsehen”. William Stern definierte Intelligenz als Fähigkeit zur Anpassung an unbekannte Situationen. Die Fähigkeit eines Menschen, auch in einer völlig neuen Situation eine Lösung zu finden.
Genau das kann, nach dem heutigen Stand der Technik, kein einziges KI-System.
Was uns erscheint, wie spontane Reaktion, beispielsweise von Chatbots, ist in Wahrheit nur ein sehr schnelles Zugreifen und Ausgeben von vorgegebenen Daten. Vermeintlicher Humor, gestalterische Fähigkeiten oder auch Vorhersagen basieren einzig und allein auf der statistisch höchsten Trefferwahrscheinlichkeit, die das System für die Lösung ermittelt. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass eine KI nicht reagieren kann, wenn sie zur Lösung eines Problems nicht ausreichend Daten hat.
Was können wir mit dieser Erkenntnis nun in Bezug auf unsere Ängste unternehmen? Ja, KI-Systeme können sehr viel schneller auf sehr viel größere Datenmengen zugreifen als die meisten Menschen. Aber werden sie in absehbarer Zeit beispielsweise eigenständig handlungs- und denkfähig? Definitiv nicht.
Ja, durch KI-Systeme wird sich unsere Arbeitswelt verändern. Abläufe werden beschleunigt und Informationsflüsse verändert. Die Aufgaben von Arbeitskräften werden sich in vielen Fällen gleichermaßen verändern. Es wird Expertinnen und Experten geben müssen, die diese Systeme bedienen und nutzen können. Zeit also, sich darauf vorzubereiten und sich intensiv mit den Nutzungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen, statt sich vor lauter Angst abzuschotten. Weiterbildung und das Erlernen neuer Fähigkeiten waren schon immer Bestandteil der beruflichen und persönlichen Entwicklung.
Ja, es ist absolut richtig, Bedenken zu äußern und Neuerungen zu hinterfragen. Nur so kann sichergestellt werden, dass bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz alle relevanten Faktoren berücksichtigt werden. Unterschiedliche Blickwinkel sind entscheidend, um gute Ergebnisse zu erzielen. Umso wichtiger ist es, die Entwicklung künstlicher Intelligenz nicht nur riesigen Konzernen zu überlassen, die häufig kaum Einblicke gewähren, sondern sie aktiv und vor Ort mitzugestalten.