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Autor: Carolina

Unser Splitblog im Mai – Die Angst vor KI

In unserem Splitblog setzen wir uns heute mit einem sehr aktuellen und vieldiskutierten Thema auseinander, nämlich der Angst vor künstlicher Intelligenz (KI). Ein Themenvorschlag von unserem Entwickler Sören, der bei uns dafür sorgt, dass Splitbot auch mit E-Mails umgehen kann. Wo fängt man am besten an, wenn es um ein so sensibles Thema geht? Vielleicht mit der Angst selbst. Angst warnt uns vor Gefahren und hilft uns, schnelle Entscheidungen zu treffen. Insofern ist sie überaus wichtig und nützlich für das Überleben der menschlichen Spezies. Auch, wenn uns Unbekanntes begegnet, reagieren wir häufig mit Angst. Ein Reflex, der eben auch dazu dient, schnell zu handeln und beispielsweise zu fliehen. Nimmt unsere Angst allerdings überhand, kann sie das tägliche Leben schwer beeinträchtigen. Darum lohnt es sich, die Dinge, die uns Angst machen, näher zu betrachten und ihnen so den Schrecken zu nehmen. Das Bild, das in der Vorstellung vieler Menschen von künstlicher Intelligenz existiert, ist – zugegebenermaßen – ein sehr bedrohliches. Dieses Bild ist häufig von alten Science Fiction Klassikern geprägt und deutlich überzeichnet. Auch die Medien tragen mit einer häufig sehr einseitigen und negativen Berichterstattung ihren Teil dazu bei. Die Bevölkerung konsumiert Medien, um vor drohenden Gefahren gewarnt zu sein – kein Wunder also, dass Schlagzeilen häufig eben auf unsere Ängste abzielen. Schaut man sich jedoch nicht nur die reißerischen Schlagzeilen an, sondern liest auch die zugehörigen Artikel, zeigt sich oft ein völlig anderes Bild. Um uns dem Thema weiter zu näheren, gibt es noch einen wichtigen Punkt zu klären. Nämlich den Begriff “Intelligenz”. Das Wort leitet sich vom lateinischen “intellegere” ab und bedeutet “erkennen”, „verstehen“ oder “einsehen”. William Stern definierte Intelligenz als Fähigkeit zur Anpassung an unbekannte Situationen. Die Fähigkeit eines Menschen, auch in einer völlig neuen Situation eine Lösung zu finden. Genau das kann, nach dem heutigen Stand der Technik, kein einziges KI-System. Was uns erscheint, wie spontane Reaktion, beispielsweise von Chatbots, ist in Wahrheit nur ein sehr schnelles Zugreifen und Ausgeben von vorgegebenen Daten. Vermeintlicher Humor, gestalterische Fähigkeiten oder auch Vorhersagen basieren einzig und allein auf der statistisch höchsten Trefferwahrscheinlichkeit, die das System für die Lösung ermittelt. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass eine KI nicht reagieren kann, wenn sie zur Lösung eines Problems nicht ausreichend Daten hat. Was können wir mit dieser Erkenntnis nun in Bezug auf unsere Ängste unternehmen? Ja, KI-Systeme können sehr viel schneller auf sehr viel größere Datenmengen zugreifen als die meisten Menschen. Aber werden sie in absehbarer Zeit beispielsweise eigenständig handlungs- und denkfähig? Definitiv nicht. Ja, durch KI-Systeme wird sich unsere Arbeitswelt verändern. Abläufe werden beschleunigt und Informationsflüsse verändert. Die Aufgaben von Arbeitskräften werden sich in vielen Fällen gleichermaßen verändern. Es wird Expertinnen und Experten geben müssen, die diese Systeme bedienen und nutzen können. Zeit also, sich darauf vorzubereiten und sich intensiv mit den Nutzungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen, statt sich vor lauter Angst abzuschotten. Weiterbildung und das Erlernen neuer Fähigkeiten waren schon immer Bestandteil der beruflichen und persönlichen Entwicklung. Ja, es ist absolut richtig, Bedenken zu äußern und Neuerungen zu hinterfragen. Nur so kann sichergestellt werden, dass bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz alle relevanten Faktoren berücksichtigt werden. Unterschiedliche Blickwinkel sind entscheidend, um gute Ergebnisse zu erzielen. Umso wichtiger ist es, die Entwicklung künstlicher Intelligenz nicht nur riesigen Konzernen zu überlassen, die häufig kaum Einblicke gewähren, sondern sie aktiv und vor Ort mitzugestalten.

Girlsday 2024

Am Girls´Day haben junge Frauen die Chance, einen Tag lang Einblicke in die Berufswelt zu sammeln. Ein besonderer Fokus liegt auf Branchen in denen der Frauenanteil bei unter 40% liegt, wie IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik. Warum braucht es eigentlich den Girls`Day Die Erklärung ist einfach. Trotz besonders guter Schulbildung wählen mehr als die Hälfte der jungen Frauen in Deutschland aus nur zehn Berufen im dualen System. Unter diesen zehn Berufen findet sich kein einziger naturwissenschaftlich-technischer. Der Girls´Day bietet den jungen Frauen daher die Chance auch in Berufsfelder einzutauchen, die sie sonst eher nicht erwägen. Den teilnehmenden Unternehmen hilft er, sich besonders weiblichen Berufseinsteigern zu präsentieren und mit Vorurteilen über bestimmte Tätigkeiten aufzuräumen. Beim Auftakt des diesjährigen Girls´Day unter dem Motto „Künstliche Intelligenz (KI) und die Transformation der Arbeitswelt“ diskutierte Bundeskanzler Olaf Scholz mit Schülerinnen und Expertinnen über MINT-Berufsperspektiven. Der Bundeskanzler äußerte: „Der Girls’Day ist wichtig, und zwar ‚as long as it takes‘ – solange wie nötig. Unsere Gesellschaft ist vielfältig und verschieden – das sollte sich im Arbeitsleben widerspiegeln. Deshalb ist es so wichtig, Mädchen zu ermutigen, auch technische, naturwissenschaftliche oder mathematische Berufe zu ergreifen. Und deshalb engagieren sich auch so viele große, kleine und mittlere Unternehmen am Girls’Day. Sie wissen: Gute Teams sind meist gemischte Teams.“ Diesem Statement stimmen wir voll und ganz zu und unterstützen die Aktion auch in diesem Jahr wieder, indem wir zwei Schülerinnen die Möglichkeit bieten, hinter die Kulissen der Kontor Business IT GmbH und unserer Tochter, der Splitbot GmbH, zu blicken. Es hat uns sehr gefreut, die beiden 14jährigen Sarah und Nila heute bei uns zu haben und ihnen unseren Arbeitsalltag zu zeigen. Wir hoffen, wir konnten den beiden zeigen, dass IT nicht langweilig ist.

Unser Splitblog im April – P versus NP

Wie erklärt man Außenstehenden eine Thematik, die der eigene Verstand kaum erfassen kann? Vor diese Herausforderung wurde unser Redaktionsteam diesen Monat gestellt. Wir wagen den Versuch und hoffen, es ist uns gelungen. Vielen Dank an unseren Entwickler Max, der unseren Horizont mit dem Themenvorschlag „Das P versus NP Problem“ erweitert Bevor wir zu diesem speziellen Thema vordringen, wollen wir zunächst einmal den Begriff „Millenniumproblem“ näher beleuchten. Als Millenniumproblem werden aktuell sieben im Jahre 2000 vom Clay Mathematics Institute (CMI) in Camebridge aufgelistete ungelöste Probleme der Mathematik bezeichnet. Für die Lösung eines dieser Probleme hat das Institut ein Preisgeld von jeweils einer Million US-Dollar unter der Bedingung ihrer Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift versprochen. Die Liste umfasst diese Probleme: Nur eines dieser Probleme, nämlich der Beweis der Poincaré-Vermutung on der Topologie konnte bisher gelöst werden. Der russische Mathematiker Grigori Jakowletisch Perelman konnte im Jahre 2002 beweisen, dass die Vermutung zutrifft. Nachdem drei Teams die Lösung erfolgreich überprüft haben, sollte Perelman im Jahre 2010 das versprochene Preisgeld zugesprochen werden, obwohl er die Lösung lediglich im Internet publiziert hatte. Perelman lehnte das Geld und die damit verbundene Auszeichnung jedoch ab. Schauen wir uns nun das seit Jahrzehnten ungelöste P versus NP Problem in der Informatik genauer an. Es handelt sich hierbei um ein sogenanntes Entscheidungsproblem. Die Frage, die sich stellt, ist, ob die Klasse der Probleme, die mit einem relativ geringen Aufwand („polynomial time“) algorithmisch gelöst werden können (die Klasse P), mit der Klasse der Probleme gleichzusetzen ist, die zwar nicht unbedingt mit geringem Aufwand, aber zumindest mit einem vernünftigen Aufwand („nicht-deterministisch polynomiell“) überprüft werden können (die Klasse NP). Um das Problem zu veranschaulichen, kann man sich zum Beispiel die sogenannten „Knapsack-Probleme“ in der Informatik vor Augen führen. Stellen Sie sich vor, Sie planen eine Wanderung und müssen Ihren Rucksack packen. Die Frage lautet: Welche Gegenstände passen in den Rucksack und wie viel Gewicht können Sie noch einpacken? Diese Frage können Sie leicht beantworten, indem Sie einfach den Rucksack packen und die Gesamtmenge an Gewicht überprüfen. Die eigentliche Herausforderung besteht jedoch darin, vorherzusagen, welche Gegenstände Sie wählen sollten, um das optimale Gewicht zu erzielen. Das ist ein typisches NP-Problem. Die Frage, die das Millennium-Problem P versus NP stellt, ist also: Kann ein Computer ein NP-Problem schnell und effizient lösen, oder sind diese Probleme grundsätzlich zeitaufwändiger, selbst für einen leistungsstarken Computer? Die Beantwortung dieser Frage könnte die Welt der Computertechnologie revolutionieren. Wenn sich herausstellt, dass P gleich NP ist, wäre dies ein Durchbruch bei der Lösung vieler schwieriger Probleme, einschließlich der Optimierung des Maschinellen Lernens und der Kryptographie. Es würde sogar bedeuten, dass die Geheimnisse von Wissenschaft und Technologie wie nie zuvor entschlüsselt und unsere Welt durch die Rechenleistung von Computern verbessert werden könnte. Andererseits würde die Beantwortung der Frage, dass P nicht gleich NP ist, bedeuten, dass es eine fundamentale Grenze für die Computerwelt gibt. Einige Probleme sind einfach zu komplex für einen Computer, um sie schnell und effizient zu lösen. Das ist der Grund, warum das Millennium-Problem P versus NP so bedeutend und interessant ist. Es ist eine Herausforderung, die die Grenzen der Mathematik und Informatik auf die Probe stellt und uns dabei hilft, unser Wissen zu erweitern und unsere Welt durch die unglaubliche Leistungsfähigkeit von Computern zu verbessern. Wie wir alle wissen, erobern aktuell die unterschiedlichsten KI-Systeme den Markt. Insbesondere im Hinblick auf das beschriebene Problem, könnte KI der Schlüssel sein. Vielleicht wird es einer KI-Software gelingen, die Annahme P gleich NP zu beweisen. Oder eines der kommenden KI-Modelle selbst, könnte der Beweis dafür sein, dass ein NP Problem durch einen leistungsfähigen Computer genauso schnell und effizient gelöst werden kann, wie ein P Problem.

AI.STARTUP.HUB Hamburg – wir sind dabei!

In einem Startup gibt es immer etwas zu lernen. Neue Ziele wollen erreicht werden, neue Herausforderungen gemeistert. Doch wie geht man dabei am besten vor? Woher bekommt man verlässliches Expertenwissen, Unterstützung und Hilfestellung und die unverzichtbaren Kontakte? Unsere Empfehlung: Man nimmt an einem Accelerator-Programm teil. Nachdem wir bereits beim Lübecker Accelerator Programm Gateway49 unschätzbar wertvollen Erfahrungen gesammelt haben, ist es uns nun gelungen, Teil des Summerbatches 2024 des AI.STARTUP.HUB Hamburg zu sein. Der AI.STARTUP.HUB bietet (angehenden) AI Gründern und Gründerinnen und ihren Teams hervorragende Unterstützung in allen Entwicklungsphasen. Von der Ideenfindung bis zur Internationalisierung – jedes Team hat hier die Chance von den Besten der Branche zu lernen. Um möglichst vielen Teams und Entwicklungsstadien gerecht zu werden, bietet der AI.STARTUP.HUB zwei verschieden Programme an: Das AI Accelerator Programm für bereits gegründete Startups und das AI Ideation Programm für Teams, die erfolgreich gründen wollen und eine innovative Idee mitbringen. Der AI.STARTUP HUB Hamburg ist für alle die bereit sind, sich aktiv einzubringen und weiterzuentwickeln, der sichere Hafen. Der Hub ist ein Verbundprojekt der Hamburg Innovation GmbH und des Artificial Intelligence Center Hamburg (ARIC) e. V. und wird gemeinsam mit den Partnern Exponential Innovation Institute (Exii), Machine Learning in Engineering (MLE) der Technischen Universität Hamburg (TUHH) und German Entrepreneurship umgesetzt. So viel geballtes KnowHow in einem Format ist ein Glücksgriff für jedes Startup. Neben dem Coaching und Mentoring war für uns ein Faktor besonders ausschlaggebend für die Teilnahme: Der Austausch mit anderen Teams aus der Branche. Man darf nicht unterschätzen, wie wertvoll der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus ist. Deswegen freuen wir uns ganz besonders darauf, sowohl unsere Erfolge, als auch unsere Misserfolge mit den anderen Teams zu teilen und so voneinander und miteinander zu lernen. Mit dem Kickoff am 9. April in der neuen Location am Sandtorkai in Hamburg hat unsere sechsmonatige Reise nun begonnen. Es war ein würdiger Auftakt mit insgesamt 17 spannenden Pitches in einer unheimlich entspannten und konstruktiven Atmosphäre. Wir sind begeistert von den anderen Teams und den Mentorinnen und Mentoren und sehr stolz auf diesen weiteren Meilenstein auf unserem Weg.

Unser Splitblog im März – Deep Mind Gemini 1.5

Heute wollen wir uns mit dem neuen KI-Model aus dem Hause Google beschäftigen. Hierbei handelt es sich um ein multimodales KI-Model, das verschiedene Arten von Informationen, wie zum Beispiel Texte, Bilder, Programmcodes und Audioinformationen und deren Kombinationen verarbeiten kann. Ein Themenvorschlag unseres Entwicklers Mats, der federführend für die Entwicklung unseres Chatbots Kosmo verantwortlich ist Vor wenigen Wochen stellte Google DeepMind Gemini 1.5 vor – ein Update der bisherigen KI-Modelle aus dem Hause Google. Bahnbrechend ist besonders die Datenmenge, die Gemini 1.5 verarbeiten kann. Bis zu 1 Million Token können im Kontextfenster bereitgestellt werden. In internen Experimenten konnte die Datenmenge sogar auf 10 Millionen Token erhöht werden. Ein Token ist eine Art Basiseinheit, mit der beispielsweise Sätze in kleinere Einheiten (Tokens) aufgeteilt und so von dem Modell verarbeitet werden können. Es handelt sich bei einem Token also um eine Gruppe von Zeichen. Zum Vergleich: Chat GPT-4 Turbo kann 128000 Tokens verarbeiten (Stand Dezember 2023). Das entspricht in etwa einem 300 seitigem Buch. Würden mehr Seiten bereitgestellt, könnte das Modell auf die Informationen der ersten Seiten nicht mehr zugreifen. Bildlich gesprochen wüsste es am Ende eines Buches nicht mehr, wie dessen Autor heißt. Gemini 1.5 kann bis zu einer Stunde Videomaterial, elf Stunden Audioaufnahmen, Texte mit bis zu 700000 Wörtern oder 30000 Zeilen Code erfassen und analysieren. Und, was noch erstaunlicher ist: es kann sich an die Inhalte „erinnern“ und diese mit neuen Informationen in Verbindung bringen. Bei der Vorstellung des neuen Modells wurden Gemini 1.5 mit der Aufgabe betreut, das 402 Seiten lange Transkript der Apollo 11 Mission zu analysieren und darin drei humoristische Stellen zu finden. Tatsächlich gelang es dem Modell, innerhalb von etwa 30 Sekunden, drei unterhaltsame Momente herauszufinden. So sagte Command Module Pilot Michael Colins beispielsweise an einer Stelle: „Der Zar putzt gerade seine Zähne, also springe ich für ihn ein.“. Ohne weitere Informationen luden die Forscher anschließend eine handgefertigte Zeichnung eines austretenden Stiefels hoch und fragten, welcher Moment auf dem Bild gezeigt wird. Die Antwort kam prompt: „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Schritt für die Menschheit.“ Gemini 1.5 kann also ohne konkrete Anweisungen komplexe Zusammenhänge herstellen und korrekt wiedergeben. Dieses Vorgehen erhöht die Effizienz und die Qualität der gelieferten Ergebnisse enorm. Aktuell ist Gemini 1.5 nur für ausgewählte Unternehmenskunden und Entwickelnde verfügbar. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung.

Ist ChatGPT alternativlos?

Im Rahmen der Reihe „Erfolg ist die beste Existenzsicherung“ fand am Dienstag die Veranstaltung „KI für KMU“ in den Media Docks Lübeck statt. Dirk Schrödter eröffnete die Veranstaltung mit einem Appell an die ca. 175 anwesenden UnternehmerInnen und warb für Mut beim Einsatz neuer Technologien. Um dauerhaft erfolgreich und wettbewerbsfähig zu sein, müssen Ressentiments abgebaut werden. Auch Bodo Neumann von Grafix ermutigte die Anwesenden, sich nach sinnvollen Einsatzmöglichkeiten von KI in ihren Unternehmen umzusehen. Mit dem Ziel den Gästen KI Anwendungen näher zu bringen, waren Caro und Tadeusz vor Ort und standen allen Interessierten Rede und Antwort. Mit einem Vortrag zum Thema „Überblick zu OpenSource KI-Lösungen und wie man diese einsetzen kann“ nutzte unser Geschäftsführer die Möglichkeit, dem Publikum auch Lösungen abseits des Mainstreams vorzustellen und deren DSGVO-konforme Einsatzmöglichkeiten zu erörtern. Dabei stellte Tadeusz verschiedene Open und ClosedSource Anwendungen gegenüber und ging auf die jeweiligen Vor- und Nachteile ein. Oft wird fälschlicherweise angenommen, Open Source sei gegenüber anderer Anwendungen unsicher und nicht DSGVO konform. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Mit Open Source sichern sich Nutzende ihre digitale Souveränität und absolute Datensicherheit. Open Source Software bietet Unternehmen die Möglichkeit des Betriebs im eigenen Rechenzentrum und ist zudem individuell an die jeweiligen Bedürfnisse anpassbar. Da Open Source Modelle auf eine weltweite Community zurückgreifen können, ist auch ihre Leistungsfähigkeit meist um ein vielfaches höher. Auch im Nachgang ergaben sich viele interessante Gespräche, bei denen die Themenbereiche weiter vertieft werden konnten. Es war ein äußerst gelungener Abend und wir danken der Wirtschaftsförderung Lübeck und der Kaufmannschaft zu Lübeck und besonders dem neugierigen und innovationsoffenen Publikum für die grandiose Veranstaltung.

26. Februar 2024 Carolina Keine Kommentare

Unser Splitblog im Februar – KI als Kontrahent in Videospielen

Wie füllt man einen Blog aus der Welt der KI mit spannenden und interessanten Inhalten? So viele Themen wurden in den letzten Monaten von so vielen Menschen ausführlich erörtert. Was können wir dem noch für neue Aspekte hinzufügen? Diese Fragen haben wir uns heute im Team gestellt und mal wieder hat sich gezeigt, dass die spontanen Einfälle oft die besten sind. Eine neue Blog-Rubrik, der „Splitblog“ ist geboren. Jeden Monat darf sich ab sofort ein Teammitglied ein Thema aus dem KI Umfeld wünschen, das in dieser Kategorie beleuchtet wird. Los geht es mit unserem Backendentwickler Florian und dem Thema „KI als Kontrahent in Videospielen“ Ein kurzer Blick in die Videospiele der letzten Jahre zeigt, dass sich die meisten Verbesserungen größtenteils auf die Grafiken bezogen. Immer mehr Details, immer größere Welten, immer bessere Auflösung. Die Grafik ist in vielen Spielen inzwischen so ausgereift, dass sie kaum mehr von der Realität zu unterscheiden ist. Doch wie sieht es mit dem Verhalten der verschiedenen Charaktere aus? Insbesondere was die Programmierung der NPCs angeht, liegt die Vermutung nahe, dass hier schon seit langem künstliche Intelligenz zum Einsatz kommt. NPCs sind die nicht spielbaren Charaktere eines Videospiels, wie beispielsweise Passanten, Verkehrsteilnehmende oder auch Spielgegner und -gegnerinnen. Mit ihnen kann in vielen Spielen bereits interagiert und kommuniziert werden und ihr Verhalten ist augenscheinlich oft unvorhersehbar. Doch was von außen wie künstliche Intelligenz wirkt, ist in Wirklichkeit die Leistung der Spieleentwickelnden. Statt künstlicher Intelligenz kommt in Videospielen häufig das so genannte „Pathfinding“ zum Einsatz. Das bedeutet, dass die Wege und Aktionen der NPCs bei der Entwicklung des Spieles festgelegt wurden. Die Optionen der NPCs sind in diesem Fall begrenzt und können von verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise der Stärke des oder der Spielenden abhängen. Je mehr mögliche Optionen und Faktoren in der Entwicklung festgelegt wurden, umso realistischer erscheint das Verhalten der NPCs. Doch warum wird bei der Spieleentwicklung nicht auf KI gesetzt? Die Annahme liegt nahe, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz das Spielerlebnis verbessert. Das Verhalten der NPCs wäre situativer, individueller und weniger vorhersehbar. Auch die Kommunikation könnte noch sehr viel mehr auf die Spielenden angepasst werden. Was bei dieser vermeintlichen Verbesserung jedoch häufig außer Acht gelassen wird, ist, dass eine lernfähige KI schnell jeglichen Spielspaß zunichtemachen könnte. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es für die Spielenden nahezu unmöglich wäre, gegen KI-gesteuerte NPCs zu gewinnen. Auch, weil sich die NPCs in Teams zusammenschließen könnten. Und noch ein weiterer Faktor wäre kaum zu beherrschen: NPCs, die auf KI basieren, wären beispielsweise in der Lage, Schauplätze zu verlassen und einfach „nicht mehr mitzuspielen“. Unter diesen Voraussetzungen ist Storytelling innerhalb eines Videospieles nicht umsetzbar. Vereinfacht kann man also sagen, dass der Einsatz künstlicher Intelligenz in Videospielen den Spielspaß negativ beeinflussen würde. Wer spielt schon gern ein Spiel, das man nicht gewinnen kann? Dennoch gibt es erste Spiele, bei denen künstliche Intelligenz zum Einsatz kommt. Noch sind bei diesen Spielen die Welten und Möglichkeiten begrenzt, aber das wird sich ändern. Entwicklungsteams ist es bereits gelungen, beispielsweise die Überlegenheit KI-gesteuerter NPCs zu begrenzen. Ein gutes Beispiel hierfür ist AlphaStar. Ein KI-basiertes Programm, das darauf trainiert wurde StarCraft II zu spielen. Hier ist es bereits gelungen, die KI in ihren Handlungen und Fähigkeiten zu drosseln, so dass AlphaStar (zumindest für absolute Spieleprofis) ein fairer Gegner bleibt. Wir dürfen gespannt sein, wie sich KI in den kommenden Jahren in Videospiele integrieren lässt.

Jahresrückblick 2023

Ein bewegendes Jahr neigt sich dem Ende. Wir sind fast sprachlos angesichts all der unglaublichen Ereignisse der letzten Monate, wollen aber dennoch die Gelegenheit nutzen, 2023 Revue passieren zu lassen. Wer die Geschichte von Splitbot verfolgt hat, weiß, dass im Hause der Kontor Business IT GmbH bereits seit 2021 an einer KI-basierten Software gearbeitet wurde. Eine Software, die in unterschiedlichsten Szenarien (Verwaltungs-)Prozesse automatisiert und den Fachkräften einen wesentlichen Arbeitsfaktor zurückgibt: Zeit. Der dringende Bedarf unserer Kunden und das durchweg aufgeschlossene und positive Feedback gaben dann den Ausschlag für eine wesentliche Unternehmensentscheidung. Zum 15.03. des Jahres wurde die Splitbot GmbH als vollständiges Tochterunternehmen der Kontor Business IT ausgegründet. Ein Meilenstein, der nicht nur das Potenzial von Splitbot verdeutlicht, sondern auch ein immenses Wachstum ermöglicht hat. Aus ursprünglich einem Entwickler, der gemeinsam mit Tadeusz an dem Projekt arbeitet, ist ein Team aus zehn Personen geworden, die ausschließlich für Splitbot arbeiten. Weitere Kolleginnen und Kollegen übernehmen wichtige Aufgaben für beide Unternehmen und sorgen so für den Erfolg. Feste Teammitglieder und die Köpfe hinter Splitbot sind: Florian Roßmann, Mats Kastner, Søren Molkentin, Bartosz Golis, Maximilian Esch, Muhemd Al-Moayad und Katharina Kirstein. Besonders stolz sind wir, dass wir auch zwei jungen Menschen in ihrer Ausbildung begleiten dürfen: Arturs Tinte und Ramtin Abouie. Seit kurzem ist auch Vincent Schiller als Werkstudent Teil der Mannschaft. Jeder, der unsere Website schon einmal besucht hat, kennt auch die Gesichter unserer Bots. Dahinter steckt die kreative und gestalterische Arbeit von Friedrich Wehrmann und Maximilian Hertwig. Besonders dankbar sind wir auch Kristina Andresen, die mit unermüdlichem Einsatz alle Verwaltungstätigkeiten übernimmt und so einen wichtigen Beitrag zur Entstehung von Splitbot beigetragen hat. Nicht zuletzt sollen an dieser Stelle natürlich Carolina Wehrmann und Tadeusz Nikitin genannt werden. Ohne die beiden als Geschäftsführung und ohne ihren Glauben an das Projekt und ihren Mut neue Wege zu gehen, wäre all das nicht möglich gewesen. Doch Anwesenheit allein reicht für den Erfolg eines Unternehmens nicht aus. Jeder einzelne hat einen Teil dazu beigetragen, dass wir weitere große Ziele erreichen konnten. Ein wichtiger Abschnitt bestand für uns insbesondere in der Teilnahme am Gateway 49 Accelerator Programm. Wir haben in dieser Zeit unglaublich viel gelernt und ein breites Netzwerk aufbauen können. Für die Unterstützung des gesamten Gateway-Teams sind wir sehr dankbar. Große Ehre wurde uns durch den Besuch der Staatssekretärin Julia Carstens zu teil. Frau Carstens ließ sich von uns ausführlich die Möglichkeiten von Splitbot darstellen und trat in unserem VR-Raum mit Sigma in Kontakt. Ein großartiger Erfolg für uns war auch die Aufnahme ins Alpha-Programm des diesjährigen Web Summit in Lissabon. Wir durften nicht nur an dieser riesigen Veranstaltung teilnehmen, sondern Splitbot auch an einem Messestand, im Startup Showcase und in einem 40 Words Video präsentieren. Wir sind nach wie vor überwältigt von Lissabon und all den Eindrücken, die wir sammeln durften. Durch die Zusammenarbeit mit der DiWiSH, dem KI Bundesverband, KI.SH und der WTSH durften wir an diversen Veranstaltungen nicht nur teilnehmen, sondern uns auch vorstellen und die digitale Zukunft aktiv mitgestalten. So ist insbesondere Tadeusz mit seiner KI-Expertise zwischenzeitlich gefragter Speaker und geschätzter Ansprechpartner auf allen Ebenen. Der erfolgreiche Einsatz von Splitbot in unserer Verwaltung und im Support der Business IT waren weitere Ereignisse, die wir feiern durften. Das Onboarding unserer Pilotkunden verläuft erfolgreich und wir werden das neue Jahr mit der Umsetzung weiterer Kundenprojekte beginnen. Neue und vielversprechende Ideen warten schon auf ihre Umsetzung und wir sind gespannt, wohin unsere Reise 2024 gehen wird. Bis dahin wünschen wir Ihnen und Ihren Lieben wunderbare Feiertage und einen friedlichen Jahreswechsel. Ihr Team der Splitbot GmbH

28. November 2023 Carolina Keine Kommentare

Web Summit 2023 –  wir waren dabei!

Heut fiel bei uns der erste Schnee des Jahres. Kaum zu glauben, dass wir noch vor wenigen Tagen ohne Jacke und Schal durch das sonnig-warme Lissabon gestreift sind. Mitte August hatten wir uns auf die Teilnahme am ALPHA-Programm des Web Summit beworben ohne uns anfänglich große Chancen auf eine Teilnahme auszumalen. Doch dann, wenige Tage später meldete sich eine Mitarbeiterin des Startup Teams bei uns und lud uns zu einem Online-Gespräch ein. Kurz darauf erhielten wir dann die freudige Botschaft: Wir sind dabei! Das ALPHA Programm umfasst dreitägigen Zugang zur Web Summit für drei Personen. Zusätzlich einen Ausstellungsstand an einem der drei Tage und die Möglichkeit sich auf weitere Startup-Aktivitäten zu bewerben. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und bewarben uns auch auf die Teilnahme am PITCH-Wettbewerb, am Startup-Showcase und auf 40 Words. Unsere Mühe hat sich gelohnt und wir bekamen tatsächlich zwei Zusagen. So ging es am 13.11. für uns von Hamburg nach Lissabon. Um den Geldbeutel zu schonen, hatten wir uns eine gemütliche Ferienwohnung im Alfama-Viertel ausgesucht. Zwar schafften wir es nicht mehr rechtzeitig zur Eröffnungsveranstaltung, konnten aber bei der Night Summit im Hub Criativo do Beato erste Kontakte knüpfen und das portugiesische Flair genießen. Am Dienstag durften wir Splitbot ganztägig an unserem Stand präsentieren. Auch hier ergaben sich viele interessante Gespräche mit möglichen Kunden und Partnern und es wurde deutlich, dass wir uns mit unserem selbst entwickeltem Code stark von anderen Startups abheben. Nach einem kurzen Zwischenstopp in unserer Unterkunft, waren wir abends bei der German Startup Night in der Factory Lisbon zu Gast. Diese wurde unter anderem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ausgerichtet und wir ließen den spannenden Tag bei anregenden Gesprächen mit Menschen aus unterschiedlichsten Branchen ausklingen. Den Mittwoch ließen wir dann etwas ruhiger angehen. Nach einem vormittäglichem Treffen mit einer potenziellen Investorin in der Altstadt von Lissabon, nahmen wir einige vorab arrangierte Termine wahr. Wiederum ergaben sich tolle Kontakte, die wir bereits weiter ausbauen und nutzen konnten. Am Nachmittag genossen wir bei einer Fahrt in der traditionellen Straßenbahn die fantastische Vielfalt Lissabons und trafen uns anschließend zum Tapas essen mit einigen Startup Kollegen. Am Donnerstag gaben wir ein letztes Mal Vollgas und fieberten mit unserem Entwickler Bartosz bei der Splitbot-Präsentation im Startup-Showcase – ein zweiminütiger bare-bones Pitch auf großer Bühne. Bartosz präsentierte gewohnt souverän und erntete eine Menge Beifall und weitere aufregende Kontaktdaten. Anschließend ging es auf direktem Wege zum Flughafen und zurück in heimatliche Gefilde. Wir danken allen, die uns auf unserem Weg begleitet haben und freuen uns auf das kommende Jahr.

8. November 2023 Carolina Keine Kommentare

Die große Ethik-Frage

Im Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI) wird häufig nach ethischen Vorgaben und Leitlinien gefragt. Wie kann ein ethischer Einsatz von KI aussehen? Welche Vorgaben brauchen wir? Und was ist für uns überhaupt ethisch und unethisch? Diese und ähnliche Fragestellungen begegnen uns in den Medien, im Gespräch mit Kunden, im privaten Umfeld. Aber auch und insbesondere wir selbst reflektieren immer wieder unsere Arbeit und unsere Maßstäbe. Bereits zur Gründung der Splitbot GmbH hat unser Team gemeinsam Leitlinien zu diesem Thema erarbeitet. Dabei fiel auf: Ethische Grundsätze zu definieren ist gar nicht so einfach. Denn auch wenn gesamtgesellschaftlich ein gemeinsames Verständnis von Moral und Ethik vorherrscht, ist die Auslegung und die persönliche Einschätzung des Einzelnen doch in einigen Teilbereichen unterschiedlich. Klar ist für uns: Keine Software, ob mit KI oder ohne, hat aus sich selbst heraus ein Verständnis für Ethik. Ethische Vorgaben müssen, sofern dies überhaupt möglich ist, durch Menschen erfolgen. Dieser Ansatz spiegelt sich auch in der Definition von Ethik wider. Ethik ist die Wissenschaft der Moral und damit der Beurteilung menschlichen Handelns. Demzufolge geht es vielleicht weniger um das Hinzufügen von Regeln zu unserer Software, sondern darum, ihren ethischen Einsatz sicherzustellen. Die Annahme, KI besäße die Fähigkeit selbst zu denken, ist schlicht unwahr. KI ist im Kern nicht viel mehr, als sehr, sehr präzise Statistik. KI ermittelt Wahrscheinlichkeiten auf Grundlage von Daten. Ohne entsprechende Lerndaten kann ein KI-Programm keine Ergebnisse ermitteln. Eben diese Daten sind die Ursache für das gelegentlich unethische erscheinen von KI-Programmen. Wird eine KI zur Auswahl von Bewerbenden beispielsweise nur mit Daten von männlichen Bewerbern angelernt, ist sie nicht in der Lage, weibliche Bewerberinnen gleichrangig zu berücksichtigen. Es bedarf also, sowohl bei der Datenbereitstellung, als auch bei der Bewertung der gelieferten Ergebnisse, der ethischen Einschätzung des Menschen. Auch muss die Frage erlaubt sein, inwiefern der Einsatz Künstlicher Intelligenz zur automatisierten Beantwortung komplexer Fragen nicht eventuell ethischen Prinzipien zuwiderläuft. Ziel muss es also sein, den handelnden Personen und nicht den Programmen selbst, ethische Vorgaben zu machen. KI ist nur eines von vielen möglichen Werkzeugen, die potenziell missbräuchlich verwendbar sind. Doch wie könnten solche Vorgaben aussehen? Dies ist nur eine der vielen Fragen, auf die wir bislang keine abschließende Antwort gefunden haben. Umso dankbarer sind wir für die Zusammenarbeit mit Prof. Dr.-Ing. Christian Herzog und den Studierenden des Technikethik Studiengangs der Universität zu Lübeck, die wir kürzlich begonnen haben. Prof. Dr. Herzog bot uns und anderen Startups aus der Region die Gelegenheit, uns vorzustellen und unsere ethischen Fragestellungen zu präsentieren. Die Teilnehmenden des Studiengangs werden sich in den kommenden Wochen mit den unterschiedlichsten Ethik-Themen auseinandersetzen und ihre Lösungsvorschläge präsentieren. Wir freuen uns sehr auf den intensiven Austausch und insbesondere auf die Betrachtung der Thematik aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Dadurch sind wir in der Lage, bei der weiteren Entwicklung unseres Produktes möglichst viele Aspekte zur berücksichtigen.